Die Psychotherapie gilt als wissenschaftlich anerkanntes Heilverfahren für die Behandlung von psychischen, psychosozialen oder auch psychosomatisch bedingten Leidenszuständen. Dabei ist das Ziel einer psychotherapeutischen Therapie das Leid des Menschen zu heilen, zu lindern oder mit dem Leid einen lebbaren/aushaltbaren Umgang zu finden. Sie kann außerdem dazu dienen zwischenmenschliche Beziehungen zu stärken, wichtige Entscheidungen zu treffen, sich selbst besser kennenzulernen, schwierige Lebensumstände auszuhalten und die Lebensqualität generell verbessern. Psychotherapie versteht sich als Prozess, der auf einer vertrauensvollen Beziehung zwischen Klient:in und Psychotherapeut:in basiert. Sie kann dann am hilfreichsten sein, wenn eine Freiwilligkeit und Bereitschaft vorherrscht sowie ein Wunsch nach Veränderung und Bewegung besteht.
Die Ausübung von Psychotherapie ist seit 1991 gesetzlich im Psychotherapiegesetz, BGBI 1990/361, geregelt. Der Begriff Psychotherapeut:in ist streng geschützt und darf nur von Personen verwendet werden, welche eine gesetzlich festgelegte Ausbildung absolviert haben. Psychotherapeut:innen arbeiten eigenständig und sind nicht weisungsgebunden.
Der/Die Klient:in kann nur in Ausnahmefällen zu einer Psychotherapie gezwungen werden. Grundsätzlich erfolgt Psychotherapie auf der Grundlage des Einverständnisses des/der Klient:in.
Psychotherapeut:innen sind zur Verschwiegenheit, über alle ihnen in der Ausübung des Berufes anvertrauten oder bekannt gewordenen Geheimnisse, verpflichtet. Auch hier gelten nur einzelne Ausnahmen zur Aufhebung der Verschwiegenheit, nämlich dann, wenn der/die Klient:in den/die Therapeut:in von der Verschwiegenheit entbinden und bei akuter Selbst- oder Fremdgefährdung.
Die Beziehung zwischen Klient:in und Therapeut:in ist wichtig für den Therapieerfolg. Eine Vertrauensbeziehung lässt offene Gespräche und die Aufarbeitung von Problemen eher zu. Dies setzt voraus, dass Sie Ihre:n Psychotherapeut:in frei wählen dürfen.
Unstimmigkeiten, die im Rahmen der Psychotherapie aufkommen, sollten unbedingt angesprochen werden. Diese könnten den Prozess nämlich sonst negativ beeinflussen. Ehrlichkeit und Transparenz hingegen gelten als positive Einflussfaktoren und sind sehr hilfreich für den Therapieerfolg.